Privatsternwarte Henry Heimbach
 Privatsternwarte Henry Heimbach 

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Hallo Astros,

bei klarem Himmel und guter Horizontsicht in Richtung Süden bietet zur Zeit die Gegend um den Skorpion viele eindrucksvolle Beobachtungsobjekte. Neben Mars und Saturn sollten Sternfreunde auch mal nach den Kugelsternhaufen im Skorpion und Ophiuchus Ausschau halten. Neben 4 hellen Messierobjekten (M4, M80 nahe Antares und M62, M19 südöstlich von Saturn) gibt es noch eine Fülle weiterer Kugelsternhaufen mit NGC Nummern. Am 23.6. konnte ich 13 davon zwischen 23:20 Uhr und 0:30 Uhr MESZ (kurz nach Mondaufgang) fotografieren. Das 3. Bild zeigt noch den Planetarischen Nebel NGC 6369, der mit 11m.4 relativ hell ist. Alle Aufnahmen sind in der selben Größe und haben den selben Helligkeitsumfang.

Instrumente:16“ Maksutov mit 0.8x Reducer, f_eff=3200mm, QHY22 monochrome CCD-Kamera, gekühlt, T=-30°C, 4x4 Binning Mode (wegen der horizontnahem starken Luftunruhe). Belichtungszeiten jeweils 20 sec, 5 bis 9 Aufnahmen gemittelt.

Yeti, Sternwarte Höchstberg, Eifel

 

Nach den vielen verregneten Tagen konnte ich gestern Abend bei klarem Himmel nach einem neuen Asteroiden Ausschau halten, der erst am 2. Juni entdeckt wurde und die Bezeichnung 2016 LG bekam. Am 6. Juni gegen 16 Uhr hatte er mit der 2.9 fachen Mondentfernung den kleinsten Abstand zur Erde. Meine Beobachtungen begannen gegen 23:20 MESZ, als es ausreichend dunkel war. Die recht genauen Ephemeriden des 2016 LG hatte ich von der JPL-Webseitehttp://neo.jpl.nasa.gov/ca/ übernommen. Die Größe des Brockens wir dort mit 22-49m angegeben. Die maximale Helligkeit sollte bei 16m.7 liegen. Das ist für mein 16“ Maksutov-Teleskop hell genug, um mit meiner hochempfindlichen gekühlten CCD-Kamera im Binningmode ihn mit wenigen Sek. Belichtungszeit nachweisen zu können. Nachdem ich den Asteroiden im Sternbild Herkules aufgefunden hatte, startete ich mehrere Aufnahmereihen mit je 10 Sek. Belichtungszeit. Innerhalb dieser Zeit bewegt er sich ziemlich genau in Rektaszension um etwa 10" weiter und war sofort zu erkennen. Die erste Animation besteht aus 30 Bildern mit Nachführung auf Sterne, die zweite hat 50 Bilder mit einer Nachführgeschwindigkeit, bei der das Fernrohr dem Asteroiden folgt. 

Viele Grüße
Yeti

 
 

 

 

 

Hallo Sternfreunde,

dieser Asteroid aus der Amor-Klasse wurde, wie die vorläufige Bezeichnung es schon verrät, 2009 entdeckt. Er gehört mit zu den potenziell gefährlichen Objekten. Diesmal bleibt er aber mit einem kleinsten Abstand zur Erde von 0.0158 AE (6,2 facher Abstand zum Mond) am 24. Mai gegen 22 Uhr weit genug von uns weg. Leider erreicht er mit maximal 13.8 mag nur Plutohelligkleit. Am 19.Mai konnte ich ihn mit meinem 16“ Maksutov auffinden und über längere Zeit verfolgen. In den Nächten danach war das Wetter für weitere Beobachtungen zu schlecht. Morgen, am 25.Mai, gäbe es noch eine letzte Chance, bevor er am Südhimmel für uns Europäer zu tief steht. 

Das beigefügte Bild entstand aus der Summe der maximalen Helligkeiten aller Einzelbilder und zeigt damit die Helligkeit des Asteroiden vergleichbar mit den Sternhelligkeiten. Die Lücke ergab sich, weil ich die entsprechende Einzelaufnahme in der Summe nicht mit berücksichtigt hatte, da ein heller Satellit senkrecht durch das Gesichtsfeld lief. In der Animation ist das Bild aber enthalten. Weitere Aufnahmedaten stehen im Vorspann der Animation.

Viele Grüße
Yeti

 
 
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